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Infobrief Genossenschaft

Genossenschaft Son Sard eG
Cas Concos

Renovierung und gemeinschaftliche Nutzung
einer historischen, ländlichen Finca im Südosten
von Mallorca

Im Laufe des Jahres 2013 reifte bei einigen Menschen, die sich länger schon kannten, die Idee gemeinsam auf Mallorca eine historische Finca zu erwerben und diese zusammen mit Gleichgesinnten zu Ferienzwecken, aber auch für gemeinsames Arbeiten, Gestalten und Erleben, zum Erlernen der Sprache und vielerlei anderen, denkbaren Aktivitäten zu nutzen. Ein geeignetes Objekt wurde 2013 gefunden: gelegen in den südlichen Ausläufern der Serra de Llevant (Bergkette entlang der Ostküste) im ländlich-stillen Südosten der Insel, in Nähe von Santanyi, am Rande der Ortschaft Cas Concos des Cavaller.

Zur Finca gehören 17.000 qm landwirtschaftlich genutzter Fläche, die heute zum überwiegenden Teil mit Mandel- und teilweise bizarren Johannisbrotbäumen bewachsen ist. Daneben gibt es Wildoliven, kanarische Dattelpalmen,  Obst- und Zitrusbäume und zahlreiche Agaven, Yuccapalmen, Aloen und weitere Sukkulenten. Im frühen Frühling blühen Narzissen und Orchideen auf der Wiese. Halbwilde Hühner übernachten auf und brüten unter den Bäumen der Finca und manchmal zieht eine Pfauenfamilie aus der Nachbarschaft durch das Areal. In einem kleinen Obstgarten bauen wir landestypische Früchte wie Zitronen, Feigen, Quitten, Mispeln und Orangen direkt zum Verzehr an. Das gesamte Gelände ist eingefriedet von den inseltypischen jahrhundertealten Trockenmauern.

Die schönen Strände des Südostens (Cala d´Or, Cala Mondrago, Cala Santanyi, Es Trenc, und andere) liegen im Umkreis von 10-20 km und sind für Geübte leicht auch mit dem Fahrrad zu erreichen. Im September 2014 konnten wir „unsere“ Finca dann zum Preis von 620.000 € erwerben. Die Kaufnebenkosten beliefen sich ca. auf 60.000 € (Grunderwerbsteuer, Notar, div. Gebühren). Der ursprüngliche Name „Finca C´an Garrit“ wurde wiederbelebt.

Von den Vorbesitzern in den 70er Jahren bereits grundsaniert, hat die Finca ihren ländlich-historischen Charme trotz Modernisierung behalten und bezaubert jeden Besucher durch ihre Atmosphäre, durch den gepflegten Garten und das weitläufige Gelände.

Das Hauptgebäude besteht aus zwei Häusern unterschiedlichen Alters, die mit einem kleinen Höhenversatz aneinandergebaut und über Türen und Treppen miteinander verbunden sind. Das genaue Alter der Finca ist uns mangels bauhistorischer Dokumente nicht bekannt, dürfte mutmaßlich bei 150-200 Jahren liegen.

Die Wohnfläche des Haupthauses beträgt 400 qm, verteilt auf zwei Etagen. Im Zuge des Umbaus und der Renovierung in 2016-18 wurden Elektrik, Wasser-, Abwasser- und Heizungsleitungen erneuert und der Zuschnitt einiger Räume leicht verändert, damit gleichzeitig 4 Parteien ungestört voneinander das Haus bewohnen können, aber auch jederzeit ein Öffnen der Appartments möglich ist – z.B. für die Nutzung durch eine größere Gruppe oder eine Großfamilie. Insgesamt stehen  im Haupthaus jetzt 14 Schlafplätze zur Verfügung.

Die sog. „Casita“, ein ehemaliger Stall, wurde bereits von den Vorbesitzern renoviert, aufgestockt und mit Heizung und sanitärer Infrastruktur versehen. Dort steht jetzt ein 5. Appartment zur Verfügung, das zusätzlich Platz für zwei (max. 4) Personen bietet.

Alle Appartments verfügen über frisch sanierte Bäder und Küchen und sind voll ausgestattet. Die kleineren Wohnungen haben Teeküchen mit 2-Platten-Herden, die größeren verfügen über Küchen, in denen sich auch Gruppen sehr komfortabel versorgen können.

Etwas vom Haus entfernt, an der Grundstücksgrenze, gibt es eine große, überdachte Außenterrasse, die sich sehr gut für sommerliche Außenaktivitäten, Feste, gemeinsames Kochen und Grillen etc. eignet.

Weitere Bau- und Gestaltungselemente im Außenbereich sind ein Außenbad mit Dusche und WC, zwei historische Backöfen, ein ehemaliger Pferdestall, 4 Zisternen (drei davon bereits saniert), mehrere, teilweise überdachte Terrassen am Haus und ein von uns angelegter Parkplatz.

Alle Gebäude wurden 2016 „legalisiert“ (es gibt in Spanien und insbesondere auf Mallorca staatlicherseits das Bestreben, das wilde Bauen vergangener Zeiten einzudämmen bis hin zum Zwangsabriss ungenehmigt errichteter Gebäude und Gebäudeteile). Durch diese Legalisierung, die in etwa einer nachträglich erteilten Baugenehmigung entspricht, haben alle Gebäude jetzt Bestandsschutz. Wir haben seither eine umfangreiche Regenwassernutzung installiert, v.a. für den Bewässerungsbedarf im Garten, daneben gibt es auch Leitungswasser aus einem Tiefbrunnen in der Nähe.

Da eine mallorquinische Finca dieser Größe für normalbetuchte Einzelpersonen nicht er-schwinglich und nicht unterhaltbar ist, haben wir im April 2014 eine eingetragene Genossenschaft nach deutschem Recht gegründet. Satzung und Gründungsakt wurden vom Prüfungsverband für kleinere und mittlere Genossenschaften (PkmG) Berlin geprüft und begleitet. Die ordnungsgemäße Geschäftsführung wird alle zwei Jahre vom Prüfungsverband kontrolliert. Die Genossenschaft ist Eigentümerin der Finca.

Die Genossenschaft hat derzeit 16 Mitglieder. Jedes Mitglied ist mit einem anteilsgleichen Betrag von derzeit 60.000 € am Projekt beteiligt. Die fehlende Summe für Erwerb, Umbau und Sanierung wurde zunächst durch Mitgliederdarlehen bereitgestellt. Bankkredite sind bisher und sollen auch künftig nach Möglichkeit nicht in Anspruch genommen werden. Mittlerweile ist der Schuldenstand fast auf Null reduziert. Die Satzung regelt Fragen von Austritt, Stimmrechten etc.

Die Genossenschaft unterliegt dem deutschen Genossenschaftsrecht, zusammengefasst im Genossenschaftsgesetz. Organe sind der Vorstand (bestehend derzeit aus 3 Personen), eine Mitgliederbauftragte, und die Genossenschaftsversammlung, die mindestens einmal jährlich stattfindet. In der Regel treffen wir uns zweimal im Jahr an jeweils einem Wochenende irgendwo in Deutschland; seit den Lockdown- Zeiten haben wir uns auch an virtuelle Veranstaltungen herangewagt. Die Genossenschaftsversammlung, auf der jedes Mitglied unabhängig von der Zahl der gehaltenen Anteile ein Stimmrecht hat, trifft alle wichtigen Beschlüsse und entscheidet über die Nutzung, die Verwendung der Gelder und die Umsetzung von Instandhaltungsarbeiten und Investitionen.

Die Mitglieder der Genossenschaft wohnen verstreut über die ganze Republik von Heilbronn bis Dresden, von Hannover bis Dortmund. Vorstandssitzungen finden regelmäßig per Internet/Skype statt. Alle wichtigen Dokumente der Genossenschaft, Protokolle, Pläne, Kostenvoranschläge, Rechnungen etc. werden in einen Cloudspeicher gestellt und können von jedem Mitglied jederzeit im Internet eingesehen werden. Dort wird auch der Belegungskalender geführt, in den jedes Mitglied seine Nutzungszeiten einträgt.

Der Betrieb der Finca soll möglichst umweltschonend und den traditionellen Gepflogenheiten des Landes angepasst sein (z.B. Wassereinsparung durch Zisternenbetrieb), die (weitgehende) Vermeidung fossiler Energieträger ist unser mittelfristiges Ziel. Im Juni 2022 sind wir diesem mit der Inbetriebnahme unserer 10kW- Photovoltaik- Anlage ein großes Stück nähergekommen.

Seit Herbst 2018 sind alle Wohnungen fertig saniert und voll nutzbar. Bereits in der Vorplanung sind wir für den Ausbau einer 6. kleinen Wohneinheit im ehemaligen Pferdestall, etwas von den Haupthäusern entfernt. Ein weiteres „Upgrading“ mit Heizung in allen Räumen (Photovoltaik mit Wärmepumpe), Pool, und ev. Klimatisierung ist im Gespräch, derzeit aber noch nicht konkret geplant. Alle technischen Voraussetzungen haben wir aber bei der Renovierung schon geschaffen.

Die Genossenschaft hat sich für eine rein private Nutzung der Finca entschieden, was natürlich die Möglichkeit einschließt, dass Verwandte und Freunde ebenso ihren Urlaub hier verbringen können. Bei dann 16 Mitgliedern ist erstmal ein gutes Gleichgewicht zwischen den geleisteten Anschaffungs- und Umbaukosten und genügend Nutzungszeiten für alle Mitglieder gegeben (5 Appartments x 52 Wochen = 260 Nutzungswochen stehen pro Jahr zur Verfügung). Die laufenden Kosten der Immobilie werden durch Betriebskostenumlagen gedeckt, wobei Mitgliedeine geringe Pauschale zahlen. Zudem haben Mitglieder Vorrechte zu stärker nachgefragten Zeiten wie Ostern und Weihnachten/Neujahr. In den letzten beiden Jahren haben wir aus den Umlagen bereits Überschüsse erzielt, die nach  Gemeinschaftsbeschluss jeweils in den weiteren Ausbau der Finca oder die sukzessive Rückzahlung der Umbaukosten fließen.

Zukünftig soll das Fincaprojekt mit dem Schwerpunkt Nutzung durch die Mitglieder, ihre Familien, Freunde und Bekannte weiterentwickelt werden. Darüber hinaus eignet es sich aufgrund seiner Größe besonders gut für Gruppen von bis zu 16 Personen – bisher waren schon Yoga-, Zeichen- und Theatergruppen unsere Gäste. Von fast allen Mitgliedern wird die Finca auch für Treffen mit erweiterter Familie, inzwischen erwachsenen Kindern/Enkeln oder einem oftmals weit auseinanderwohnenden Freundeskreis genutzt.

Die Mitarbeit der Mitglieder ist in vielerlei Weise möglich und erwünscht, sei es in der Verwaltung der Immobilie, sei es in Haus oder Garten – je nach Interessenlage, Befähigung und Zeitbudget der Mitglieder. Ideen dürfen sehr gerne mit- und eingebracht werden. Sei es für einen weiteren Ausbau der autarken Energieversorgung, die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Landwirtschaftsflächen oder die Nutzung durch interessierte Gruppen und Projekte.

Die Altersspanne der Genossenschaftsmitglieder reicht von ca. Mitte 40 bis Anfang 70 Jahren, so dass sich sowohl Berufstätige als auch Rentner darunter befinden.

Willkommen in der Genossenschaft und auf der Finca sind uns Menschen, die neben den materiellen Voraussetzungen das Interesse mitbringen und Freude daran haben, sich mit anderen, ähnlich Gesinnten gemeinsam in ruhig-ländlicher Lage und naturnaher Umgebung eine Urlaubs- und Ferienoase im Süden aufzubauen.

Wenn Sie Mallorcafreund/in sind, das Genossenschaftsprojekt Sie anspricht oder wenn Sie weitergehende Auskünfte haben wollen, melden Sie sich bitte per E-Mail. Wir setzen uns dann schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung und bieten Ihnen einen Gesprächstermin an – telefonisch, per Videokonferenz oder mit einem unserer Mitglieder in Ihrer Nähe. Gern können Sie auch unsere Satzung anfordern und/oder einen Besichtigungstermin vor Ort auf Mallorca vereinbaren.

Unsere Ansprechpartnerin ist:

Petra Lippold
sonsard@cangarrit.com